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Einzigartiges venezianisches Studio stellt d&b Soundscape in den Mittelpunkt der digitalen Renaissance.

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Venedig, einst das Epizentrum von Kultur und Handel – und ein Kunstwerk in sich – hat in den letzten Jahrzehnten vielleicht einen etwas entspannteren, touristischen Ruf erworben. Der einflussreiche und unternehmerische Geist dieser mittelalterlichen Stadt ist jedoch nach wie vor sehr lebendig, und neue und innovative Projekte machen die Stadt wieder zu einer Drehscheibe für zukunftsorientierte Unternehmen der Kreativbranche.

Vorreiter des kreativen Aufbruchs der Stadt ist PASE Platform, ein einzigartiges kulturelles Unternehmen, das Kunst und Technologie miteinander verbindet. Das Kreativstudio PASE liegt abseits der großen Menschenmassen im verwinkelten Stadtviertel Cannaregio und ist sowohl in der lokalen zeitgenössischen Kunstszene als auch in der breiteren europäischen Kreativgemeinschaft verwurzelt. Durch die Zusammenarbeit von Künstlern, Designern, Technikern und Forschern hat es sich das PASE-Team zur Aufgabe gemacht, Erfahrungen mit neuen kreativen Sprachen und Technologien zu entdecken und zu schaffen. Eine davon, die für das Kreativstudio von zentraler Bedeutung ist, ist d&b Soundscape.

Für die Mitbegründer und Leiter von PASE, Victor Nebbiolo di Castri und Valeria Zane, stellt es nicht weniger als eine gesellschaftliche und künstlerische Verpflichtung dar, zu den Vorreitern in der kreativen Produktion zu gehören. „Jüngste Entwicklungen im Bereich des immersiven Hörens und der räumlichen Klangausbreitung bestätigen, dass wir diesen Fortschritten Rechnung tragen müssen“, erklärt Zane. „Wir wollen neue Projekte für Kunstschaffende und die Öffentlichkeit unterstützen, indem wir Raum und Klang auf innovative Weise nutzen und Technologien bereitstellen, die uns in ein neues goldenes digitales Zeitalter führen.“

Grundlage dafür ist ein flexibles d&b Soundscape-Rig – benutzerfreundlich und ausgestattet für jede Art von Anwendung, sei es Vorproduktion, Live-Aufführung oder Aufnahme. Zu den ehemaligen Residents von PASE gehört Robert Henke, ein bedeutender Pionier der digitalen Musik und Performance-Künstler. Vor der Weltpremiere seines Albums „Dust“ im Palazzo Grassi im Jahr 2019 verbrachte Henke eine Woche mit den Vorbereitungen bei PASE Platform.

Mit dem d&b Soundscape System konnte ich bei der Platzierung der Klangquellen wirklich in die Details eintauchen. Für mich ist es einfach viel befriedigender, ein komplexes Klangfeld zu hören, das mich ganz umgibt, als eine Stereokonfiguration.Robert Henke, Künstler

In jüngster Zeit hat die Zusammenarbeit von PASE mit der Pariser Oper und den Pariser Verkehrsbetrieben (RATP) zu einer klanglichen Repräsentation der berühmten Spielstätte der Stadt geführt. Ein Audioprojekt, das schließlich zu einem Kopfhörererlebnis für Reisende werden sollte, die an der nahe gelegenen Metrostation Opéra vorbeikommen.

„Ich kam nach Paris, um die Geräusche hinter den Kulissen der Oper aufzunehmen”, erklärt Nebbiolo di Castri. „Die Idee war, atmosphärische Aufnahmen zu erstellen, die den täglichen Pendlern unerwartete Einblicke in diesen riesigen Betrieb Oper geben. Natürlich assoziieren die Menschen die Oper in erster Linie mit Opernmusik, doch es gibt so viel mehr – wie die Herstellung von Kostümen, den Bau von Kulissen und auch die Instandhaltung dieses wunderschönen Gebäudes. All diese Aktivitäten erzeugen Klänge. Und genau die wollten wir festhalten.“

Nebbiolo di Castri kehrte mit unzähligen Klangschnipseln aus allen Ecken der Oper nach Italien zurück; bei seiner Rückkehr zu PASE Platform machte er sich daran, sie im Raum anzuordnen. Die Aufnahmen wurden dann wiedergegeben und über ein zentral angebrachtes Mikrofon neu aufgenommen, wodurch das PASE-Team Tiefe und Bewegung für dieses fesselnde Kopfhörererlebnis erzeugen konnte.

Wir erzeugten zwei Layers für die Aufnahme. Wir nutzten den Haupt-Soundscape-Ring und platzierten dann sechs Lautsprecher ganz nah um das Aufnahmemikrofon herum, um Tiefe zu erzeugen. Soundscape war wirklich großartig, da man mit den Lautsprechern um sich herum eine Klanglandschaft bilden kann. Wenn man „im Ring“ aufnimmt, ist es fast so, als würde man Bilder erstellen und diese dann übereinander schichten und so das Endergebnis erzielen. Das ist faszinierend und enorm effektiv.Victor Nebbiolo di Castri, Leiter von PASE

PASE nutzte Soundscape nicht nur für das Arrangement von vorab aufgenommenem Material, sondern nahm auch Live-Instrumente und -Gesang im Studio auf und verließ sich dabei auf die räumliche Anordnung des Systems, um die gewünschte Dimension der finalen klanglichen Ausgabe zu erreichen.

„Mit dem gleichen Setup und der gleichen Lautsprecheranordnung haben wir auch eine Flöte und Operngesang im Studio aufgenommen, um die produzierten Sequenzen zu ergänzen und sie mit den Grundelementen der Oper zu verbinden: klassischer Musik und schönem Gesang. Unter Verwendung der exakt gleichen Lautsprecheranordnung und Soundscape fügten sich diese Aufnahmen wunderbar in das vorhandene Material ein.“

Zwischen Robert Henke und dem Pariser-Metro-Projekt war PASE damit beschäftigt, die Bandbreite der kreativen Möglichkeiten zu demonstrieren, die Soundscape bereits jetzt und in Zukunft bietet. Das Team ist natürlich begeistert von dem, was es erreichen kann, und Nebbiolo di Castri ist von den Fähigkeiten und dem kulturellen Beitrag von Soundscape überzeugt.

Soundscape ist kein Soundsystem, sondern ein Instrument. Soundscape bestimmt die Art und Weise, wie man an Klang herangeht und ermöglicht es, die Aufnahmen zu „dirigieren“, als ob man ein Orchester dirigieren würde.Victor Nebbiolo di Castri

Die Bemühungen von PASE tragen zweifelsohne dazu bei, dass Venedig und d&b Soundscape an der Schwelle zu einem goldenen Zeitalter der kreativen Audioproduktion stehen. Henke und Nebbiolo di Castri sehen es vielleicht auch ein bisschen als Aufgabe an, uns allen Wahrheit und Schönheit näher zu bringen, sei es durch Live-Improvisationen oder durch Aufnahmen der realen Welt. „Es muss eine gewisse Schönheit da sein“, resümiert Henke seine Zeit in Venedig. „Egal, wie man diese definiert. Es muss Detailtreue da sein… ein Moment, in dem man überwältigt ist.“

Für alle, die „Les Secrets de l‘Opéra“ erleben möchten, keine Angst, es wird noch für die nächsten zehn Jahre bis zum Jahr 2030 in der Metrostation der Pariser Oper erlebbar sein. Über einen QR-Code können die Reisenden mit ihren eigenen Kopfhörern in die Aufnahmen von PASE eintauchen.

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